Der Versuch eines Jahresrückblicks

Bevor jemand erschrickt, der das liest, weil die Ereignisse so zahlreich sind, vorab ein paar Worte:

 

Es ist nicht so, dass ich alles immerzu gleichzeitig mache.

 

Bestimmte Zeiten sind „geblockt“, so z. B. Montag bis Donnerstag – da bin ich tagsüber in der Arbeit und konzentriere mich voll darauf.

 

Ich stehe meistens jedoch sehr früh auf. Da kann ich einiges erledigen. Freilich kommt das eine oder andere zu kurz. Das möchte ich nicht verschweigen:

 

2 – 3 x wöchentlich Sport zum Beispiel, wie man das so machen „sollte“ – ich bin froh, wenn ich einmal schaffe. Haushalt: Das ist jeweils eine riesige Qual für uns – das gemeinsame Einkaufen und Kochen jedoch ist ein voller Genuss. Bei mir zumindest macht sich wenig Sport und das gute Kochen und das zunehmende Alter auf der Waage bemerkbar. Darunter leide ich im Moment sehr, aber das ist eher Selbstmitleid. Manche vernünftige Menschen sagen: Nur der Wille zählt! Vermutlich will ich gerade nicht. Wie auch immer. Mein Leben ist sehr erfüllt. Ich bin glücklich und zufrieden.

 

Hier also – in kleine Kapitel gefasst – mein Jahresrückblick 2024.

 

Urlaub, Gesundheit

 

2024 war ein Jahr voller schöner Erlebnisse. Das Wichtigste war: Wir und die Menschen in unserem Umfeld sind gesund geblieben.

 

Besonders in Erinnerung bleiben unsere Urlaube: der Jahreswechsel in Barcelona und die entspannenden Tage von Ende April bis Mitte Mai auf Sardinien. Unsere Wochenenden füllten wir mit langen Spaziergängen, Ausflügen und beispielsweise auch gemütlichen Weißwurstfrühstücken am Viktualienmarkt oder Konzertbesuchen. 

 

Was ich z. B. auf Facebook oder Instagram nicht erwähne, ist mein beruflicher Alltag (der immerhin von Montag bis Donnerstag 36 Stunden umfasst) und Familienangelegenheiten.

 

Ein Schreckmoment überschattete unseren Sommer, als in meiner Familie Panik aufgrund eines Unfalls ausbrach. Doch letzten Endes ging alles gut aus und ließ uns alle erleichtert aufatmen. Solche Zeiten erinnern daran, wie kostbar und unberechenbar das Leben doch ist.

 


Spaß & Fotografie

Im Jahr 2024 tauchten wir erneut in die Welt der Metal-Konzerte ein. Insgesamt erlebten wir 43 Bands, einschließlich der Auftritte auf Festivals wie dem Dark Easter Metal Meeting in München und dem Summer Breeze in Dinkelsbühl. Solche Konzertbesuche sind für mich wahre Energielieferanten und bereichern meinen Alltag immer wieder als unvergessliche Höhepunkte.

 

Die Freude, diese intensiven Momente durch meine Kamera einzufangen, erfüllte mich erneut. Es ist ein Wahnsinnserlebnis, ganz vorn „am Graben“ zu stehen und der jeweiligen Band ganz nahe zu sein. Wenn es gelingt, die Leidenschaft der Musiker in einem Bild einzufangen, macht mich das glücklich. Manchmal beantrage ich eine Akkreditierung, aber eigentlich nur, damit ich mit meiner Kamera mit Wechselobjektiv ins Konzert komme – die Tickets kaufe ich mir meistens trotzdem, weil ich die Kulturwirtschaft unterstützen möchte. Manchmal nehme ich einfach nur mein kleines, handliches Gerät mit, was erstaunliche Qualität liefert (macht aber insgesamt weniger Spaß.)

 

Mehr Bilder: Metal Pictures - Metal Pictures

 

Neben der Konzertfotografie probiere ich mich gelegentlich auch in anderen Genres aus. Im September präsentierte ich einige dieser Arbeiten beim 20. Jubiläum des REALTRAUM e. V. Diese Erfahrung fand ich wunderbar bereichernd. Eine Einzelausstellung ist allerdings derzeit weiterhin nicht geplant, aber vielleicht erstelle ich mal einen eigenen Bildband, wer weiß?


Kultur & Netzwerk

 

 

Im März reisten wir zur Leipziger Buchmesse. Es ist immer besonders, die Menschen, die man meist nur virtuell kennt, persönlich zu treffen und den digitalen Austausch mit echtem Lächeln und lebendigen Gesprächen zu beleben.

 

 

 

 

 

 

 

Im selben Monat bereiteten wir den ersten QUEER BOOK DAY in München vor. Die Veranstaltung am 2. Juni war ein überwältigender Erfolg. Dank der Unterstützung des Sub e. V. und der brillanten Beiträge von Corinna Behrens, Sabine Brandl, Mo Kast, Matti Laaksonen, Inge Lütt, Lili B. Wims und Andrea Zimmermann wurde dieser Tag zu einem leuchtenden Beispiel für Vielfalt und Gemeinschaft.

 

Der nächste QEER BOOK DAY findet am 15. Juni 2025 statt: Queer Book Day (Startseite) 

Dieses Jahr feierten wir das 20-jährige Bestehen des Künstlervereins REALTRAUM. Trotz Hürden, wie der ausbleibenden Förderung der Stadt München, organisierten wir ein rundes Ereignis im September, das Freude und kreative Energie bündelte. Ansonsten fanden im EineWeltHaus einige Treffen statt, ergänzt durch weitere Zoom-Treffen, bei denen ich regelmäßig als Moderatorin agierte.

 

Wer Interesse hat, kann sich hier ausführlich informieren:

 

https://www.realtraum-muenchen.de/

 

 

Im September legten Sabine und ich den Grundstein für einen neuen Stammtisch für Autor*innen queerer Texte in München. Die Gruppe queerwriters muc trifft sich seitdem jeden dritten Donnerstag im Monat und hat bereits ein tolles Ergebnis hervorgebracht. Dazu mehr im Februar!

 

Link: https://www.sabinebrandl.net/queerwritersmuc/

Etwas abseits der Öffentlichkeit verfolge ich weiterhin mein Studium der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft an der FernUni Hagen. Ich schaffe es, die geforderten Module langsam, aber stetig zu bewältigen. Der Weg zum Abschluss wird aber wohl noch viele Jahre dauern, weil ich natürlich Prüfungen oder Hausarbeiten schreiben sollte, das leider zeitlich nicht hinbekomme. Ich schiebe das auf. Gut ist, dass es keine Regelstudienzeit gibt. Eines Tages kommt die Zeit, in der ich die einzelnen Prüfungen machen kann.  


Verlag

Anfang 2024 war für uns ein Jahr des Lesens und noch mehr Lesens. Die Ausschreibung „Dunkle Gestalten – Geschichten aus dem Dorf“ zog uns in eine düstere Welt voller Geheimnisse.

 

Der Mai 2024 brachte schwierige Entscheidungen, als Sabine und ich die finale Textauswahl zu den „Dunklen Gestalten“ treffen mussten. Das Lektorat unter Ulrike Weinhart lief wie immer reibungslos, und der Sommer bereitete den Weg für die Veröffentlichung des Buches am 30. September. Es freut uns natürlich sehr, dass das Buch nun auch für den Vincent-Preis 2024 gelistet ist. Man kann noch bis 28. Februar 2025 abstimmen, wenn es gut läuft, kommen wir unter die ersten drei – dadurch werden wir Preisanwärter: Horror Anthologien, Storysammlungen und Magazine 2024 - zudem sind alle im Buch enthaltenen Kurzgeschichten ebenso gelistet, d. h. auch die Autor*innen können Preisträger*innen sein: vpkgl2024.cgi - wir drücken allen Beteiligten die Daumen, würden uns aber sehr freuen, wenn es ein paar Stimmen fürs Buch und für die darin enthaltenen Texte gäbe. Hier noch das Regelwerk der Abstimmung: Regeln des Vincent Preis

 

 

Im April wiederbelebten wir die Veranstaltungsreihe „Kulturfutter“ (die 2016 bis 2019 bereits hervorragend lief). Nicht mehr in Neuhausen, sondern in „unserem“ Heimatstadtteil im Münchner Osten. Obwohl die Inhalte super waren und wir tolle Mitwirkende hatten (Katrin Exner-Grunwald, Christian Grunwald, Sofie Morin, Silke Scheffel, Karsten Beuchert, Sabine Brandl, Jochen Stüsser-Simpson, Katherina Ushachov, Johanna Brenne, Kristina Rössler-Lehnhoff, Wolfgang Weinlechner) konnten wir unser Ziel nicht erreichen – wir erreichten fast kein Publikum. Wir stellten die Reihe nach der dritten Veranstaltung im September wieder ein. Es war noch eine Veranstaltung im Dezember geplant. Wir entschlossen uns, diese nicht mehr durchzuführen. In einer Location etwas etablieren zu wollen, was bislang nicht etabliert ist, ist schwierig – Kurzgeschichten und Gedichte auf die Bühne zu bringen, ist vielleicht auch nicht das, was Leute interessiert. Wir werden tendenziell keine Live-Veranstaltungen mehr organisieren, womöglich gibt es online wieder was … etwas Kurzes, aber wahrscheinlich nichts auf TikTok … oder vielleicht schon. Wir werden sehen. 

 

Ein neues Erlebnis erwartete uns im Juni bei unserer ersten Messebeteiligung in Regensburg. Die Erkenntnis, dass der Aufwand unsere Erwartungen nicht erfüllte, war ernüchternd. Eine Lektion, die wir lernten. Nächstes Jahr werden wir uns einige Messen anschauen und dann entscheiden, wie unsere Messezukunft aussehen wird. Ich danke an dieser Stelle Sabine und Jan-Eike Hornauer für die Unterstützung am Messestand. 

Während wir im Frühjahr tief in die Flut von über 500 Kurzgeschichten (»Dunkle Gestalten« eintauchten, kam uns Alexander Klymchuk, ein Autor aus unserer Anthologie MENSCH 3.0, mit einer Idee entgegen. Das Thema „Klassische Monster 2.0“ packte uns von Anfang an. Wir entschlossen uns, das Projekt im Herbst 2024 zu starten.

 

Nach der Veröffentlichung von „Dunkle Gestalten“ hat am 1. Oktober die Monster-Ausschreibung begonnen. Die Ausschreibung läuft noch bis 28. Februar 2025: Ausschreibung 2024/2025 - muc Verlag

 

Im dichten Geschehen des Herbstes erreichte uns dann das Manuskript „Semmel sei der Mensch, Bratwurst und Senf!“ von Karsten Ingmar Paul. Die Prüfung des Probedrucks ist im Gange. Das Buch erscheint im Februar 2025 und kann ab sofort vorbestellt werden:

 

https://www.muc-verlag.de/lyrik/semmel-sei-der-mensch-bratwurst-und-senf/

 

Parallel zu alledem stand im Verlauf des Jahres 2024 fest, dass wir etwas Neues ausprobieren wollen. Es kam ein weiteres Manuskript auf unseren Tisch. Der Probedruck zum Buch liegt vor. Mehr Informationen gibt es im Verlauf der nächsten Wochen.


Und schließlich gibts noch …

Berufliches

In meinem Beruf feierte ich mein zwanzigjähriges Dienstjubiläum. Ich bekam 6 Tage mehr Urlaub, einen Gutschein im Wert von 15 € und wirklich sehr liebe Worte von den meisten Kolleg*innen und meinen derzeitigen Chefs. Wertschätzung kann man nicht in Geld oder Urlaubstagen messen. Ein Jahr im Unternehmen wäre dann nämlich nur 0,75 € wert gewesen. ;) Ich bin sicher mehr wert. :) Dessen bin ich mir bewusst. 

 

Die Worte und das echte Gesehenwerden haben mir sehr viel bedeutet.

 

Damit man eine gute Basis für alles Mögliche schaffen kann, braucht es nicht viel: Freundlichkeit, Respekt, Achtsamkeit, Wertschätzung, Gesehenwerden u. v. m. – dafür möchte ich mich weiter einsetzen – wenn es mal wieder an der einen oder anderen Stelle zu wenig davon gibt.

 

Natürlich bin ich nicht frei von Fehlern. Ich hoffe daher auf Menschen, die mir sagen, wenn ich zu unfreundlich, zu wenig respektvoll, zu wenig achtsam bin oder wenn ich Dinge, die Leute gut machen, geringschätze oder nicht sehe. 

 

Ich vertraue darauf. 

Insgesamt dachte ich mir dieses Jahr: Wie schnell doch die Zeit vergeht und wer kann schon sagen, was die Zukunft bringt? Noch hätte ich mindestens 15 Jahre bis zur Rente, aber oft frage ich mich, ob ich diesen Weg so lange weitergehen möchte. Veränderte Umstände und Strukturen erfordern manchmal eine berufliche Neuorientierung. Ich sträube mich dagegen, mich von fremden Entscheidungen abhängig zu machen oder darauf zu warten, bis mich jemand zwingt, mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen. Einige Ideen habe ich bereits. Vielleicht baue ich doch noch eine lukrative Nebentätigkeit aus, wo ich z. B. meine Zusatzqualifikation als Systemische Beraterin & Coach gut gebrauchen kann.  Wer weiß?

 

Jedenfalls freue ich mich auf … 

Alles Gute für euch Lesenden, bleibt gesund!

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